Höhentrainingslager Boulder

Noch 22 Tage bis Hawaii. Ein letzter harter Trainingsblock und dann ist Tapern angesagt. Momentan befinde ich mich im Höhentrainingslager in Boulder, der Triathlonstadt schlechthin, wie es heißt.

Am Sonntag ist ein letzter Test beim Harwest Moon Aquabike. Mit 1,9 km Schwimmen und 90 km Rad ein idealer Trainingswettkampf, ohne die Regenerationszeit in die Länge zu ziehen. Als Standortbestimmung wird dieser etwas zu früh kommen. Nach vier Tagen auf 1600 m Höhe steigt mein Puls bereits bei kleinster körperlicher Anstrengung gefühlt auf 200 Schläge/min. Den positiven Effekt werde ich dann hoffentlich auf Hawaii zu spüren bekommen.

Kein Wunder, dass Boulder als Triathlonstadt gilt. Hier treibt gefühlt jeder Sport, alle paar Sekunden sieht man einen Radfahrer oder ein Jogger läuft durch sein Blickfeld und mit fünf Schwimmbädern auf 90 000 Einwohnern ist Boulder schwimmtechnisch auch gut ausgestattet. Außerdem wo sieht man sonst schon einen Porsche mit Fahrradträger? Trotz recht viel Verkehr fühlt man sich als Radfahrer stets sicher. Das liegt einerseits an den Fahrradstreifen, die nicht nur in der Stadt, sondern auch im weitesten Umkreis, selbst auf dreispurigen Straßen, zu finden sind, aber auch an der Rücksichtsvollen Fahrweise der Autofahrer, die wohl wenige Zeit später sich selbst in der Situation befinden mit dem Rad auf der Straße unterwegs zu sein. An den Ausläufen der Rocky Mountains gelegen bäumen sich auf der einen Seite die Berge auf, während es auf der anderen Seite die Ebene mit einem leicht welligen Profil auftut. Für meine Vorbereitung auf Hawaii und ausschließlich meinem Zeitfahrrad im Gepäck ist letzteres hauptsächlich die richtige Wahl. Mit ewiglangen Straßen ohne Kreuzungen und Ampeln wünscht man sich dann doch irgendwann eine Kurve, als Ausrede den Rücken von der Zeitfahrposition etwas entlasten zu können. Doch auch Hawaii ist kein Zuckerschlecken. Also Kopf runter und weiter geht’s.

 

 

Lauftechnisch spielt sich hier alles auf Trails ab. Flache Strecken von mehreren Kilometern sucht man hier vergeblich. Trotz der wunderschönen Landschaft und den Trails, den man kilometerlang folgend kann, vermiss ich ein wenig die Ebene, die Tempoläufe über den Kilometerschnitt steuerbar machen und der Speed auch an der vorbeifliegenden Landschaft zu spüren ist. Doch nicht nur für den ausdauernden Zweck des Laufes, auch für die Stabilisation und die Konzentration erfüllen die Trailläufe ihre Aufgabe.

Schon Nahrungstechnisch kann Boulder nicht als günstige Stadt bezeichnet werden. Doch auch für den Eintritt in die Schwimmbäder muss man mit 7,50 $ EIntrittspreis tief in die Tasche greifen. Was nutzt es einem, wenn im Schwimmbadpreis Sauna, Whirlpool, ein Fitnessraum und eine Basketballhalle dabei ist, wenn man einfach nur schwimmen möchte!? Vergleichbar ist das dann eher mit den größeren Fitnesscentern in Deutschland. Was bleibt einem anderes übrig, als das Beste aus der Situation zu machen und den Eintrittspreis durch geschwommene Kilometer zu kompensieren.

 

Vielen Dank fürs Lesen und hoffentlich bis zu meinem nächsten Artikel nach dem Harwest Moon Aquabike.

 Dort heißt es jetzt erstmal:

#allesaufsieg