Über Doper und Windschattenfahrer – ein Kommentar

Ein Artikel der FAZ geht in den Sozialen Medien der Triathlon-Community viral. Gemeint ist das Statement von Sebastian Kienle über das Überschreiten der Windschattenregel des letztjährigen Ironman-Hawaii-Siegers Patrick Lange.

In der Kommentarleiste schlagen sich viele Leser auf die Seite Langes. Natürlich möchte niemand seinen aktuellen deutschen Helden aufgeben. Genau wie niemand mehr von der Doping-Problematik Tim Dons nach dem heldenhaften Comeback nach seinem Unfall spricht.

Wer aber die Kommentare der Leser genau betrachtet, merkt schnell: kaum einer zweifelt daran, dass Lange nicht fair gefahren ist. Sie akzeptieren den vermeintlichen Betrug jedoch bzw. heißen es auch noch gut. „Taktisch klug“ ist ein Begriff, den man immer wieder in dem Zusammenhang liest. Ernsthaft?

Dies zeigt: Deutschland hat ein Windschattenproblem, und das meist nicht überfüllten Starterfeldern verschuldet, nein, aus Absicht! Wer nicht erwischt wird (bzw. in Tim Dons Fall, wer nicht getestet wird), hat nicht gedopt. Wer keine Zeitstrafe kriegt, ist kein Windschatten gefahren.

Auf jeden Fall ein kluger Schachzug von Kienle. Jetzt wird es spannend sein, wie Lange am Wochenende reagieren wird.  Hängt er sich wieder nur möglichst nah hinten rein oder scheitert er bei dem Versuch das Rennen auf faire Art und Weise zu gewinnen.